Juli 2019
Absprachen
Der Kleingartenverein „Freies Land e.V.“ stellt der Grundschule am Wasserturm auf seinem Gebiet ein 189 qm großes Grundstück zur Verfügung, um auf dieser Fläche einen Schulgarten aufzubauen, welcher von den Schülerinnen und Schülern im Rahmen der Nachmittagsbetreuung und perspektivisch des Regelunterrichts gepflegt und bewirtschaftet werden soll.
Von den Kolleginnen und Kollegen des Hortes wurden bereits Maßnahmen getroffen, einen Schulgarten auf dem Schulgelände einzurichten. Aufgrund der angekündigten Baumaßnahmen ist dieses Projekt jedoch nicht länger aufrechtzuerhalten. Der bisher hierfür genutzte Bereich wird für den Bau einer Turnhalle benötigt und wird im Rahmen der anschließenden Sanierung und Vergrößerung des Schulgebäudes mehrere Jahre als Lagerfläche dienen. Laut Bebauungsplan soll neben der neuen Turnhalle ein Schulgarten entstehen. Wie jedoch schon heute abzusehen ist, wird dieser wegen seiner sehr begrenzten Fläche der weiterhin stark steigenden Schülerschaft nicht gerecht. Des Weiteren ist mit der Fertigstellung nicht vor 2023 zu rechnen.
Das von der Kleingartenanlage zur Verfügung gestellte Grundstück befindet sich acht Gehminuten vom Schulgelände entfernt, so dass es relativ schnell zu erreichen ist. Dementsprechend kann es ohne größeren Planungsvorsprung und unabhängig von zu erwartenden Witterungsverhältnissen aufgesucht werden. Für die Schülerinnen und Schüler hat die Wahrnehmung des Schulgartens als außerschulischem Lernort eine Motivationswirkung, zumal durch die Errichtung von Sitzbänken die Möglichkeit geschaffen werden soll, den Regelunterricht auch einmal im Schulgarten durchzuführen. Die Größe der Nutzfläche lässt die Errichtung von vier bis fünf Hochbeeten und eines Flächenbeetes zu, so dass vor Ort bis zu 25 Schülerinnen und Schüler angeleitet werden können. Mit Unterstützung des Kleingartenvereins soll auch ein Wasser- und Stromanschluss sowie der Bau eines Geräteschuppens realisiert werden, welche die Bewirtschaftung vor Ort enorm erleichtern. Die Sanitäranlagen des Vereinshauses stehen den Schülerinnen und Schülern sowie dem begleitenden pädagogischen Personal zur Verfügung. Unter diesen Voraussetzungen erscheint der Aufbau eines Schulgartens und dessen Integration in den Schulalltag als durchführbar.
August 2019
Bestandsaufnahme
Die Bereitschaft zur Errichtung und Nutzung eines Schulgartens sowie zu einer Kooperation mit der Kleingartenanlage besteht schon seit mehr als einem Jahr. Die zur Verfügung gestellte Parzelle wird seitdem abwechselnd von den Kolleginnen und Kollegen der ergänzenden Förderung und Betreuung im Rahmen des offenen Hortangebots aufgesucht. Vor Ort werden sie von drei Eltern unterstützt. Die Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten wird als schwierig beschrieben. Als Gründe hierfür werden vor allem die unterschiedlichen Erwartungshaltungen, die gegebenen Rahmenbedingungen und die Kommunikation gesehen. Die bisherige konzeptionelle Arbeit stellt vor allem eine Willensbekundung für den Aufbau eines Schulgartens dar, jedoch wurden hierfür weder Verantwortlichkeiten festgelegt, noch wurden didaktische Prämissen für dessen Nutzung formuliert. Ebenso wurde kein Etat eingerichtet, mit welchem ein Geräteschuppen, Sitzmöglichkeiten und Gartengeräte finanziert werden konnten.
Die Parzelle verfügt über einen Wasser-, aber noch keinen Stromanschluss. Im Rahmen der Schulgartenarbeit werden bisher ein Erdbeerbeet und ein Hochbeet genutzt. Des Weiteren steht auf dem Garten ein Pflaumenbaum ohne Haupttrieb, zwei Kirschbäume, ein kleiner Apfelbaum sowie fünf Blumen- bzw. Staudenrabatten. Der Großteil des Gartens liegt jedoch als Rasenfläche brach. Des Weiteren befinden sich darauf noch zwei Betonfundamente und ein Holzkomposter. Der allgemeine Zustand der Parzelle macht einen Baumschnitt an allen Gehölzen, eine Pflege und Erneuerung der Beete sowie das Mähen der Freiflächen und eine Rasensaat notwendig.
Da die bisher zu bewirtschaftende Fläche nur aus zwei Beeten besteht, können die Hortkräfte lediglich mit einer Kleingruppe von maximal sechs bis acht Kindern im Schulgarten arbeiten. Für die ergänzende Förderung und Betreuung ergibt sich hieraus eine große logistische Herausforderung, da der Betreuungsschlüssel pro Hortkraft mindestens 20 Schülerinnen und Schüler vorsieht. Dementsprechend müssen die Kinder, welche nicht am Schulgarten teilnehmen, auf die anderen Gruppen aufgeteilt werden. Im Falle von Erkrankungen von Hortkräften fällt die Arbeitsgemeinschaft mitunter aus, so dass den Eltern, die ihre Unterstützung zugesagt und ihre private Planung entsprechend angepasst haben, abgesagt werden muss. Die höhere Arbeitsbelastung einerseits, sowie die fehlende Planungssicherheit andererseits führten bei den Hortkräften und beteiligten Eltern zu einer gewissen Frustration, so dass das Projekt Schulgarten zum Ende des Schuljahres 2018/19 fast zum Erliegen kam, zumal es auch unterschiedliche Auffassungen zur didaktischen Ausgestaltung des Schulgartens zwischen den Beteiligten gab.
September 2019
Planung
Der Kleingartenverein hat über den Senat 4300 Euro für den Aufbau eines Schulgartens akquirieren können. Der Förderverein der Grundschule am Wasserturm wird entsprechend darum gebeten, die laufenden Kosten für den Erhalt zu übernehmen, welche sich u.a. durch die Strom- und Wasserkosten sowie durch Neuanschaffungen von Garten- und Pflanzenbedarf ergeben.
Um eine regelmäßige Arbeit im Schulgarten gewährleisten zu können, haben sich die Verantwortlichen der Schule und des Kleingartenvereins darauf verständigt, die Fläche so zu gestalten, dass dort mit einer Gruppe von ca. 25 Schülerinnen und Schülern gearbeitet werden kann. Dementsprechend werden neben fünf Hochbeeten und einem Flachbeet Sitzmöglichkeiten geschaffen. Des Weiteren soll eine Gartenlaube eingerichtet sowie ein Wirtschaftsweg angelegt werden.
Verbindlichkeiten beim Aufbau und der Nutzung des Schulgartens sollen durch einen Kooperationsvertrag zwischen der Schule und dem Kleingartenverein geschaffen werden, in welchem die Pflichten, Rechte und Leistungen aufgeführt werden.
Bei länger anhaltend hohen Temperaturen ist eine regelmäßige, mitunter tägliche Bewässerung der Bepflanzungen notwendig. In diesem Fall erstellen die für den Schulgarten Verantwortlichen in Absprache mit der Schulleitung und der koordinierenden Erzieherin einen Plan für die Unterrichtszeit, der für die entsprechenden Tage eine bestimmte Klasse bzw. Gruppe mit der Bewässerung beauftragt. Mit der Gesamtelternkonferenz ist bis zum Mai 2020 abzustimmen, wie das Gießen gewährleistet werden kann, wenn aufgrund der klimatischen Verhältnisse von den Behörden vorgegebene Tagezeiten einzuhalten sind. Ebenso ist gemeinsam zu klären, wie ein Bewässerungsplan für die schulfreie Zeit zu realisieren ist.
Mit Beginn des Schuljahres 2021/22 ist die Nutzung des Schulgartens für den Regelunterricht in Klassenstufe 2-4 geplant. Die Fachschaft Sachkunde entwickelt entsprechend ein Konzept, wie der Schulgarten im Unterricht genutzt werden kann und integriert dieses entsprechend im internen Curriculum. Neben der aktiven Arbeit sollen hierbei auch Bestimmungsübungen, Analysen und Dokumentationen durch die Schülerinnen und Schüler berücksichtigt werden. Die vorgesehenen Jahrgangsstufen umfassen elf Klassen. Dementsprechend kann die Nutzung des Schulgartens lediglich im Rahmen einer Unterrichtseinheit bzw. -sequenz erfolgen und muss von den Sachkundelehrkräften in einer Schuljahresplanung koordiniert werden. Möglich wäre auch die Durchführung von Projektwochen für eine oder mehrere Klassen. Die Schülerinnen und Schüler sollen durch den Unterricht im Schulgarten motiviert werden, sich dort langfristig zu engagieren. Die regelmäßige Bewirtschaftung erfolgt weiterhin im Rahmen der Nachmittagsbetreuung. Bei steigender Nachfrage sollen Voraussetzungen geschaffen werden, das Angebot auf zwei Tage zu erweitern.
Oktober 2019
Urbarmachung
In der letzten Ferienwoche begann die Urbarmachung der Schulgartenfläche mit tatkräftiger Unterstützung von Eltern, Schülern und Mitglieder des Kleingartenvereins. Eine besondere Hilfe waren hierbei die Gebrüder Arndt von der Firma „Bode Bautechnik“, welche uns mit dem Einsatz von zwei Baggermaschinen bei der Beseitigung von Hecke, Gestein, Baumstümpfe und Tiefwurzeln halfen, so dass wir den Kultivierungsprozess nicht nur beschleunigen, sondern auch die Nutzfläche vergrößern konnten. Mit bereits dem vorhandenen Material konnte durch unseren Hausmeister ein erstes Hochbeet errichtet werden.
Die offizielle Zusammenarbeit zwischen der Schule und dem Kleingartenverein wurde durch einen Kooperationsvertrag am 21.10.2019 beschlossen.
Am letzten Oktoberwochenende kümmerte sich eine weitere Arbeitsgruppe aus Kleingärtnern, Eltern, Schülern und Lehrkräften um den Abtransport der Baum- und Wurzelreste. Teile des Geästs wurde zerkleinert und als Untergrund für die Hochbeete verwendet. Mit der vom Kleingartenverein organisierten Gartenerde wurden die Hochbeete aufgefüllt und eine grobe Nivellierung des Bodens vorgenommen. Zum Abschluss des Arbeitseinsatzes erfolgte die Anbringung des Gartenzaunes.
November 2019
Entsprechend der gemeinsamen Planung arbeiteten Eltern, Kleingärtner und Lehrkräfte am Aufbau der Gartenlaube. Aufgrund des zeitlichen Mehraufwands und der Wetterverhältnisse konnte das Projekt nicht abgeschlossen werden Das fertige Gerüst wurde daher witterungsfest abgedeckt.